Das Stadtwappen der Großen Kreisstadt Bischofswerda
Wappenbeschreibung (Blasonierung) gemäß Wappensatzung der Stadt Bischofswerda v. 29.11.2017:
„Das Wappen besteht aus einem blauen Schild mit einer nach innen gebogenen Oberkante und nachgeschwungenen Seiten, die zu einer mittigen unteren Spitze zulaufen. Darin sind zwei goldfarbene gekreuzte Bischofsstäbe mit nach außen geöffnetem runden Griff sowie vier goldfarbene vollflächige sechseckige Sterne, von denen jeweils einer über, unter, links und rechts neben den gekreuzten Bischofsstäben angeordnet ist.“
Zum geschichtlichen Hintergrund:
Der Überlieferung zufolge soll Bischofswerda einst im Jahre 1076 – zuvor nur ein unbedeutender Marktflecken – vom Meißner Bischof Benno zur Stadt ausgebaut worden sein. Ihm zu Ehren trug die Stadt fortan nicht nur den „Bischof“ im Namen, sondern auch den Bischofsstab als Zeichen bischöflicher Würde im Wappen. Ursprünglich bestand dieses lediglich aus einem heraldisch nach rechts, also in der Wiedergabe nach links geneigten Bischofsstab nebst zwei Sternen, jeweils einer zur linken und zur rechten. Erstmals überliefert ist diese Gestaltung auf einem Siegel aus dem Jahre 1392.
Seine heutige Gestalt mit den gekreuzten Stäben erhielt das Wappen dann zu einem nicht mehr näher bestimmbaren Zeitpunkt im Laufe des 16. Jahrhunderts, als ein zweiter Bischofsstab nebst zwei weiteren Sternen in die Darstellung mit aufgenommen wurde. Weil das neue Stadtwappen ab 1559, also nur ein Jahr nach Einführung der Reformation in Bischofswerda, auch am Rathaus auftauchte, wurde oft darüber spekuliert, dass der zweite Stab die neue Religion, also den Protestantismus, symbolisieren sollte. Belegen lässt sich diese Deutung allerdings nicht.
Ähnlich unklar ist die Bedeutung der Sterne. Gemeinhin als Glücksbringer verstanden, wird Sternen in der Heraldik je nach Anzahl ihrer Strahlen eine unterschiedliche Bedeutung zugeschrieben. Jedoch: Für das Bischofswerdaer Wappen sind im Laufe der Jahrhunderte sowohl fünf-, als auch sechs- und sogar siebenstrahlige Sterne überliefert. Die variierende Gestaltung legt den Schluss nahe, dass den Sternen eher keine tiefere Bedeutung beigemessen wurde.
Literatur:
Mathias Hüsni: Zur Geschichte des Bischofswerdaer Stadtwappens, in: Bischofswerdaer Land. Heimatblätter Nr. 9 (1993), S. 11-23.
Verwendung des Stadtwappens
Immer wieder fragen Verbände, Firmen, Vereine und andere Institutionen bei der Stadtverwaltung an, ob sie das Wappen verwenden dürfen. Sie wollen damit ihre Verbundenheit mit der Stadt Bischofswerda zum Ausdruck bringen. Über die Verwendung durch Dritte entscheidet die Stadt im Einzelfallverfahren gemäß der Satzung über die Darstellung und Verwendung des Bischofswerdaer Stadtwappens.
