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Pressemitteilung

Bischofswerdaer Oberbürgermeister dankt engagierten Jugendlichen

Oberbürgermeister Holm Große (3.v.r.) bedankte sich beim "Jugendclub Süd" und Robert Geburek (links), dem Vorsitzenden des Regenbogen-Vereins, für das Engagement im Rahmen der 48-Stunden-Aktion. Foto: Regenbogen e.V.

Gut besetzte Besucherränge, anwesende Presse, ein echter OB und 23 "Stadtratskollegen" – die Präsentatoren der Beschlussvorlagen beim "Planspiel Kommunalpolitik" meisterten diese Herausforderung bravourös. Foto: Stadt Bischofswerda

Ein weit verbreitetes Vorurteil ist, dass junge Menschen nur auf’s Handy starren und sich nicht in das Leben der Stadt einbringen. Eindrucksvolle Gegenbeweise erbrachten jetzt Kinder und Jugendliche der Stadt Bischofswerda und ihrer Ortsteile.

Die 48-Stunden-Aktion ist ein Wochenende, an dem ab Freitagmittag bis Sonntagmittag, also binnen 48 Stunden, das ehrenamtliche Engagement junger Menschen in den Blick der Öffentlichkeit rückt. Innerhalb dieses Zeitraums setzen die Jugendlichen dabei ein selbst gewähltes Projekt ehrenamtlich um, mit dem Ziel, etwas Bleibendes für das Gemeinwesen zu schaffen. In Bischofswerda waren am zweiten Oktober-Wochenende insgesamt vier Jugendgruppen aktiv. Im „Offenen Treff B28“ in der Freizeit- und Begegnungsstätte an der Belmsdorfer Straße 28 wurde zum Beispiel aus alten Holzkabelrollen und Bodendielen eine Litfaßsäule gebaut. Deren krönendes Haupt ziert eine bunte Mischung an Blumen, Pflanzen und Gräsern, die in der wärmeren Jahreszeit ein Anziehungspunkt für summendes und brummendes Getier werden soll. Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt: Damit nicht nur Jugendliche offline – ohne Handy – nützliche Infos zur Freizeitgestaltung erhalten, sind die Angebote und Aktionen des in der so genannten „B28“ beheimateten Regenbogen-Vereins analog an der Litfaßsäule zu finden.

Der unter dem Dach der Freizeit- und Begegnungsstätte beheimatete, selbstverwaltete „Jugendclub Süd“ hat sich ebenfalls an der 48-Stunden-Aktion beteiligt. Auch hier hieß das Motto neudeutsch „Upcycling“ oder eher „Aus Alt mach Neu“ aus Holz. Die Jugendlichen bauten aus alten Europaletten Sitzmöbel.

Frei nach einem Hollywood-Klassiker hieß es „Und wieder 48 Stunden“ bei zwei Jugendclubs in Bischofswerdaer Ortsteilen. Während die Weickersdorfer das Grundstück um ihren Jugendclub auf Vordermann brachten, bauten die Jungs und Mädchen des JC Hallorie den Dachboden ihres Domizils in Großdrebnitz aus.

Erst mit Worten, dann mit Taten, wurden in der Woche nach der 48-Stunden-Aktion Schüler der Oberschule Bischofswerda aktiv. 26 Schülerinnen und Schüler wurden zu Stadträten auf Zeit. Die drei Projekttage waren Teil des „Planspiels Kommunalpolitik“ der Friedrich-Ebert-Stiftung, die Lehrer Robert Forker für die Durchführung in Bischofswerda gewinnen konnte. Als Schüler des Goethe-Gymnasiums hatte der Pädagoge das Planspiel mit Begeisterung absolviert und will jetzt seine Schüler ebenso für Kommunalpolitik begeistern.

Nach zwei Projekttagen in der Schule, einer davon mit aktiven Kommunalpolitikern, diskutierten und beschlossen die Schüler mit Oberbürgermeister Holm Große ihre Anträge und Beschlussvorlagen bei einer fiktiven Stadtratssitzung. Aus der Fiktion könnte aber bald Realität werden. Sechs Schüler erklärten nach hitzigen, aber immer sachlich gebliebenen Diskussionen, sich zukünftig für eine Erweiterung der Skaterbahn zwischen Kulturhaus und Kampfbahn aktiv einbringen zu wollen. Als erster Schritt zu mehr aktiver Teilhabe finden deshalb zeitnah Gespräche zwischen der Stadtverwaltung und der Oberschule statt.

Einige Tage später, am letzten Schultag vor den Herbstferien, packten dann die Oberschüler richtig an. Als Schulprojekt wurde ein „Tag der Nachhaltigkeit“ durchgeführt. Oberbürgermeister Holm Große empfing zum Auftakt mehr als 50 Schüler im Großen Saal des Rathauses und motivierte sie, sich weiter aktiv für ihre Stadt einzubringen. Im Anschluss an seine Begrüßungsrede stellte er sich den Fragen der Schüler, unter anderem zu aktuellen Projekten in der Stadt oder ob er es jemals bereut hätte, Oberbürgermeister geworden zu sein. Nachdem er Letzteres, trotz aller Anstrengungen, die mit diesem Amt verbunden sind, aufrichtig verneint hatte, gingen die Jungen und Mädchen tatkräftig ans Werk. Leider war der Wettergott den Schülern nicht hold. So musste wegen starker Regenfälle eine große Baumpflanzaktion im Stadtwald auf Anfang November verschoben werden. Das Nass von oben sorgte auch dafür, dass eine weitere Schülergruppe nur Vorarbeiten für eine Verschönerung der Bushaltestelle an der Lindenstraße leisten konnte. Gemeinsam mit Malerin Anja Herzog wurden die dafür erforderlichen Holzplatten im Bauhof künstlerisch veredelt. Zeitnah werden die Platten dann an der Bushaltstelle angebracht.

Planmäßig konnte aber eine Baumpflanzaktion an dem in Entstehung befindlichen Indianerpfad durchgeführt werden. Ebenso wie eine Putzaktion in dem in unmittelbarer Nachbarschaft der Oberschule befindlichen Goethe-Park. Um diese Aktion einer wirklichen Nachhaltigkeit zuzuführen, finden demnächst Gespräche zwischen der Stadt Bischofswerda und der Oberschule zu einer möglichen Park-Patenschaft der Bildungseinrichtung statt.

Begeistert zeigt sich nach so vielem Engagement der Bischofswerdaer Oberbürgermeister. „Für mich hat es eigentlich keines weiteren Beweises bedurft, dass unsere Jugendlichen viel besser als ihr Ruf sind. Immer wieder großartig und ein Mutmacher für die Zukunft unserer Stadt sind für mich zahlreiche Begegnungen, Gespräche und gemeinsame Aktionen mit jungen Menschen – so etwa bei der 48-Stunden-Aktion, zum Planspiel Kommunalpolitik oder zum Tag der Nachhaltigkeit der Oberschule. Wir werden als Stadt unsere Kinder und Jugendlichen weiter fördern und fordern. Gleichzeitig erhoffe ich mir, dass aus den Aktionen der letzten Wochen nachhaltige Projekte entstehen, die wir als Stadt aktiv unterstützen werden. Mein Dank gilt weiterhin allen Begleitern der Jugendlichen, wie dem Regenbogen-Verein oder unter anderem den Lehrern der Oberschule, hier einmal namentlich Juliane Geburek und Robert Forker, dass sie die Jungen und Mädchen motivieren, anleiten und über das normale Maß hinaus unterstützen“, erklärt Holm Große.

(veröffentlicht am 21.10.2020)