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Ortsteil Goldbach

Das Dorf ist westlich von Bischofwerda an der B 6 und der Wesenitzaue gelegen. Erstmals wurde es um 1226 urkundlich als „Goltbach“ erwähnt. Der Name sollte vermutlich für den Ort am „goldfarbenen oder hellen Bach“ stehen. Andere Deutungen beziehen sich auf die einstigen Goldwäscher in der Region. Goldbach war einst ein Waldhufendorf, das sich vom Bach Wesenitz über zwei Kilometer in Richtung Rammenau erstreckt. Der Ort liegt zwischen 275 m und 315 m Höhe. Seit 2013 führt der Sächsische Jakobsweg durch Goldbach. Eine Infotafel neben dem Rastplatz am Schulteich gibt seit 2021 einen kurzen Überblick über Geschichte des Ortes.
Die jetzige Marienkirche wurde 1778 im Barock- dominierten Aussehen erbaut. Bereits im 13. Jahrhundert soll sich an dieser Stelle eine kleine Kapelle befunden haben. Eine Besonderheit bildet die um 1440 geschnitzte Madonnenstatue. 1813 weilte Napoleon mit seinen Pferden in der Kirche. In den Jahren 2019/2020 wurde der Turm saniert und das Kirchenschiff erhielt einen Farbanstrich im Rosé-Ton, wie es typisch im ausklingenden Barockzeitalter war.


Nicht weit von der Kirche entfernt wurde zwischen 2020 und 2022 eine neue Grundschule gebaut. Sie ersetzt ein über hundert Jahre altes Gebäude, dessen Zustand nicht mehr den modernsten Bedingungen für den Unterricht und die Hortbetreuung entsprach. Rechnen und Schreiben lernten die Kinder in Goldbach bereits seit 1608, allerdings in verschieden Gebäuden. 1912 entstand in der Ortsmitte die „Vorgängerin“ des heutigen farbenfrohen Hauses. Am Ende des 2. Weltkrieges brannte ein Teil der alten Schule ab. 1949 erhielt sie anlässlich der Einweihung des Mittelteils den Namen „Geschwister Scholl“. Seit 1961 gibt es Hortbetreuung. Zwischen 1965-1972 bestand ein Schulkombinat mit Kindern aus Goldbach, Weickersdorf und Großdrebnitz. Seit 1992 hat der Ort eine eigenständige Grundschule. Sieben Jahre später kamen auch Rammenauer Schüler dazu. 2006 wurde eine Mehrzwecksporthalle und 2010 ein Speise- und Mehrzweckraum angebaut.


Der wichtigste und größte Betrieb in Goldbach war die 1857 gegründete Buntpapierfabrik. Die farbigen Bögen gingen in viele Länder der Erde, bis nach Amerika. 1891/92 wurde daraus eine Aktiengesellschaft mit dem Namen: „Bunt-und Luxuspapierfabrik Goldbach“. Am 1. Januar 1965 übernahm der „VEB Fortschritt“ das Betriebsgelände. Bis Oktober 1990 wurden unter anderem Ausgleichsgetriebe für fast alle selbstfahrenden DDR-Landmaschinen produziert. Um 1720 entstand zwischen der Wesenitz und Dresdener Straße, auf dem Gelände einer früheren Mahlmühle, eine Tuchfabrik. Daraus ging 1913 ein Schuhbetrieb hervor. Von 1963 bis zur „Wende“ wurden dort Bälle produziert. Seit 1998 existiert an dieser Stelle ein Gartenfachmarkt.