Inhalt:
  1. Bischofswerda.de
  2. Aktuell und Wissenswert
  3. News
  4. Pressemitteilung

Pressemitteilung

Gegen das Vergessen - Erste Stolpersteine in Bischofswerda

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, zitiert Gunter Demnig aus dem Talmud. Gunter Demnig ist deutscher Künstler. Bekannt wurde er durch sein Projekt der „Stolpersteine“. Seit über 20 Jahren verlegt er die 96 x 96 mm großen Gedenktafeln aus Messing, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Inzwischen liegen sie in über 500 deutschen und mehreren europäischen Städten. Am Samstag, dem 1. August, wird Gunter Demnig nach Bischofswerda kommen, um auch hier die ersten Stolpersteine zu verlegen. Drei Stück werden es sein. Sie tragen die Namen Hella Hoffmann, Friderike Hoffmann und Samuel Hoffmann. Eingebracht werden sie um 12 Uhr auf dem Gehweg vor der Haustür Bischofstraße 15. Hella emigrierte bereits 1933 aus Sorge vor dem erstarkenden Nationalsozialismus nach Brasilien. Ihre Eltern Friderike und Samuel, die einen Textilwarenhandel in Bischofswerda besaßen, sollte sie nie wiedersehen. Sie wurden 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt abtransportiert. Mutter Friderike überlebt das Lager nicht. Ihr Mann Samuel kann als erkrankter Häftling durch die Schweiz freigekauft werden.

Eingeladen wurde Gunter Demnig von Mathias Hüsni, Herausgeber des „Schiebocker Landstreichers“ und Mitglied des Museums- und Geschichtsvereins Bischofswerda e. V. Der Burkauer recherchiert schon länger zu den in Bischofswerda lebenden Juden. Seine Spurensuche erweist sich als mühsam. Hinweise in den Archiven gibt es kaum. Die Stadtverwaltung Bischofswerda unterstützt das Vorhaben von Mathias Hüsni und dankt für sein Engagement. Das Verlegen der Stolpersteine am 1. August um 12 Uhr in der Bischofstraße 15 ist öffentlich, interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.

(veröffentlicht am 28.07.2015)